Tatsächlich kennen 70% der Bevölkerung Beschwerden im Gelenk zwischen Kreuzbein und Beckenschaufel unterhalb der Lendenwirbelsäule. Die Schmerzen sind oft ausstrahlend ins Gesäss aber auch in die Leistengegend oder den Unterbauch.
Mich fasziniert das Iliosacralgelenk (ISG) anatomisch. Das Kreuzbein ist ein Dreieck mit jeweils zwei dreieckigen Gelenkflächen. Das Kreuzbein (Sacrum) ist zwischen den Beckenschaufeln eingekeilt und ähnlich wie Zahnräder verhakt. Bewegung im Gelenk findet bei jedem Schritt statt. Deshalb geben Betroffene oft vermehrt Schmerzen beim Treppensteigen an.
Stabilität erhält das ISG vor allem durch die Beckenbänder, den Beckenboden und den grossen Hüftbeuger (M. Iliopsoas).
Das Iliosacralgelenk sorgt für die Kraftübertragung von Wirbelsäule auf den Beckenring.
Besonders bei Frauen macht das ISG Probleme. Bänder und Bindegewebe verändern sich bei schwangeren Frauen um das Becken für den Geburtsvorgang vorzubereiten.
Viele Frauen leiden auch nach der Geburt noch an ISG Beschwerden da die Stabilität durch die hormonelle Umstellung und die Mehrbelastung beeinträchtigt ist.
Weitere Ursachen für Kreuzbeschwerden sind chronische Fehlbelastung, direkte Stürze auf das Kreuzbein oder auch Steissbein aber auch Misstritte bzw. Tritte ins Leere.
Am Fuss befindet sich die Reflexzone des ISGs zwischen Kahnbein und Sprungbein an der Fusssohle und lässt sich über diese gut behandeln. Ebenfalls lassen sich die Beckenbänder über den Fuss regulieren.
Mit gezielten Dehn-, Mobilisations- und Stabilisationsübungen lassen sich Beschwerden lindern und sogar vermeiden.
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